Geschichte des Baskenlandes
Geschichte
Unter dem Begriff “Baskenland” versteht man heute sowohl die vier Provinzen die zum spanischen Staat gehören, als auch die drei Provinzen die im französischen Staatsgebiet liegen. Zusammen entspricht dies dem baskischen Begriff Euskal Herria (Land der Baskisch-Sprecher). Und die Geschichte dieser Baskisch-Sprecher ist alt, so alt das ihre Ürsprünge absolut unbekannt sind.
Urgeschichte
Bei der baskischen Sprache, dem Euskera, handelt es sich um die einzige Überlebende vorindoeuropäische Sprache Westeuropas. Trotz vieler Versuche ist es bisher nicht gelungen, sprachliche Verwandschaft auszumachen. Baskisch ist eine verwaiste Sprache, die nichteinmal zur indoeuropäischen Sprachfamielie gehört. Das ist darum bemerkenswert, weil einst, als die Indoeuropäer sich in der Bronzezeit vom asiatischen Subkontinent über Europa ergossen, praktisch keine noch so isolierte Gruppe verschont blieb. Und obwohl Sprache und Kultur seit mehr als 2000 Jahren zuerst von der römisch-lateinischen und dann von der französischen und spanischen Sprache und Kultur dominiert wurden, hat sich die baskische Sprache bis heute erhalten können.
Die frühsten Basken haben keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen, doch Aufgrund archäologischer Untersuchungen wird heute angenommen, daß die Basken vermutlich direkte Nachfahren des Cro-Magnon-Menschen sind der vor etwa 40 000 Jahren die Welt besiedelte. Beim Eintritt des Baskenlandes in die Geschichte, d.h. bei Beginn der Romanisierung, berichten die klassischen Autoren von verschiedenen Stämmen, die gemeinsam das Baskenland besiedelten und gemeinsame ethnische und sprachliche Merkmale aufwiesen. Desweiteren wird berichtet das die Beziehungen zwischen Römern und Vaskoniern im Allgemeinen freundlich waren. Sicherlich auch deshalb, weil das Interesse der Römer am labyrintischen Berg und Tal Relief des Baskenlandes und der wegen seiner Wiederspensigkeit bekannten Basken eher gering war. Das Römische Reich beschränkte sich lediglich auf die Kontrolle der Verkehrswege, was bei nichtfeindlicher Reaktion keinen Grund zu Angriff und Zerstörung bot. Es herrschte eine Art friedliche Koexistenz, nur im militärisch leicht zugänglichen Süden bauten die Römer Städte wie die von Pompejus gegründete Stadt Pamplona. Trotzdem gilt in der langen Erinnerung der Basken das Römische Reich als eine “gute Zeit”, mit “vernüftigen Eindringlingen” mit denen man Geschäfte machen und Sprache und Kultur erhalten konnte. Noch heute führen die Basken diese Periode als Beispiel dafür an, wie sie sich das friedliche Zusammenleben mit größeren Mächte wünschen. Schwieriger und kriegerischer als die Zeit im Römische Reich wurden die nachrömischen Jahrhunderte in denen sich die Basken gegen Franken ,Goten, Araber, Asturier, Germanen oder Winkingern verteidigen mußten, doch faktisch blieben sie bis zum Ende des 6. Jh. unabhängig. Nach den Stürmen der Völkerwanderung hatten die Basken zwei Nachbarn: die Franken im Norden und die Westgoten im Süden. Doch die Beziehungen mit den neuen Nachbarn unterschieden sich grundlegend von der Beziehung mit den Römern und waren von ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen gekennzeichnet, da Westgoten und Franken ihre Macht auf das Baskenland auszudehnen versuchten. Die Entwicklung des Baskenlandes hing von der Entwicklung dieser beiden Machtblöcke ab. Erstmals gelang es den Franken 602 erfolgreich gegen die Basken vorzugehen und sie zu Zahlung von Tributen zu zwingen. Die Basken setzten sich gegen die expansive Politik immer wieder zur wehr, doch wurden sie je nach politischer Konjunktur mal von diesem oder jenem Reich beherrscht. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die sieben baskischen Territorien im wesentlichen bis zum 13. Jh. ihre heutige Gestalt erhalten haben mit den Pyrenäen als Grenze.
Fortsetzung folgt