Euskal Herria ez doa bakarrik - das Baskenland ist nicht allein

Gelebte Solidarit?t nach au?en und innen
R?ckblick auf eine sechst?gige Tour
im Rahmen der 3. Internationalen Solidarit?tswoche von Askapena
Bericht mit Bildern (PDF, 102 kB)
Vom 11. bis 15. Februar fand die dritte internationale Solidarit?tswoche mit dem Baskenland statt. Sie stand unter dem Motto ?Euskal Herria ez doa bakarrik? (w?rtlich: ?Das Baskenland geht nicht allein?). Dazu aufgerufen hatte die baskische Organisation Askapena. Der Name bedeutet ?die Befreiung?. Askapena versteht sich selbst als internationalistische Organisation. Sie geh?rt zur linken Unabh?ngigkeitsbewegung und ist eine der wenigen Gruppen, die noch nicht verboten wurden.
In Deutschland gab es im Rahmen dieser Solidarit?tswoche f?nf Veranstaltungen. Die Orte waren D?sseldorf, Bremen, Hannover, Potsdam und Berlin. Die Organisation und Durchf?hrung ?bernahmen die Menschen, die sich im Oktober 2008 in dem Kreis ?Euskal Herriaren Lagunak (EHL)? zusammengeschlossen haben und sich als Freundinnen und Freunde des Baskenlandes verstehen. Die Umsetzung der Veranstaltungen erfolgte auf zwei Ebenen: w?hrend vor Ort lokale EHL-Aktivistinnen und Aktivisten mit Unterst?tzung verschiedener Gruppen f?r die Logistik und Werbung sorgten, tourte ein Dreier-Team quer durch die Republik.
Das Trio bestand aus Uschi Grandel, die einerseits f?r die Gesamtkoordination, andererseits f?r den Transport per PKW von Ort zu Ort verantwortlich zeichnete. Hinzu kamen Malte und Ingo Niebel. Ersterer referierte aus eigener Erfahrung ?ber die Situation der baskischen Jugend, w?hrend letzterer einen allgemeinen ?berblick ?ber Geschichte und Gegenwart des politischen Konflikts zwischen dem Baskenland, Paris und Madrid gab.
Die politische Realit?t im Baskenland war dabei immer pr?sent. Am Tag der Veranstaltung in Bremen best?tigte der oberste spanische Gerichtshof den Ausschluss zweier Wahllisten der baskischen Unabh?ngigkeitsbewegung von der Wahl am 1. M?rz 2009. Mit dieser Wahl wird das baskische Regionalparlament in Gasteiz (spanisch: Vitoria) gew?hlt. Und w?hrend wir in Potsdam am Samstag ?ber Zapateros unerkl?rten Ausnahmezustand im Baskenland diskutierten, erhielten wir per MMS Bilder des Polizeieinsatzes gegen tausende Demonstranten in Bilbo (spanisch: Bilbao), die ihr Recht einforderten, eine Liste ihres Vertrauens w?hlen und auf einer solchen Liste auch kandidieren zu k?nnen.
Die inhaltliche Kombination grundlegender Informationen, die f?r das Verst?ndnis des Konflikts wichtig sind, mit dem Blick von Innen hat sich bew?hrt. Bei allen Veranstaltungen folgte den beiden Referaten, die mit Powerpoint-Pr?sentationen unterst?tzt wurden, eine l?ngere Diskussion mit den Besuchern.
In Potsdam wurde au?erdem noch die halbst?ndige Dokumentation ?Das zerbrochene Fenster? gezeigt, ein Dokumentarfilm mit der ersch?tternden Analyse eines Madrider Richters, wie Polizei und Justiz in ihrem Einsatz gegen Jugendliche im Baskenland systematisch Recht pervertieren. Dem EHL Team, das eine gewisse Hartn?ckigkeit an den Tag legte, um den Film zu beschaffen und das die deutschen Untertitel produzierte, sei an dieser Stelle nochmals gedankt.
Abschlie?end kann man die Solidarit?tswoche, die gleichzeitig in dreizehn verschiedenen L?ndern stattfand, auch in Deutschland als Erfolg bezeichnen. Insgesamt besuchten 130 Interessierte die f?nf Veranstaltungen aus ganz unterschiedlichen Motiven. W?hrend f?r viele Besucher das Thema neu war, kamen auch etliche, die in anderen Zusammenh?ngen mit dem Baskenland in Kontakt stehen. So konnten alte Verbindungen erneuert werden. Einen wichtigen Beitrag zum Gelingen hat unsere Webseite Baskenland Info – www.info-baskenland.de ? geleistet. Sie entstand in k?rzester Zeit w?hrend der Vorbereitung der Solidarit?tswoche und soll auch in Zukunft wichtige, aktuelle Informationen zeitnah in deutscher Sprache bereitstellen und Hintergrundberichte liefern.
Zum Schluss m?chte sich das reisende Vortragsteam bei allen Gastgeberinnen und Gastgebern f?r die Hilfe vor Ort und die F?rsorge bei Unterkunft und Verpflegung aufs W?rmste bedanken. Auch das ist gelebte Solidarit?t und zwar nach innen.
Dieser erste erfolgreiche Testlauf des neu gebildeten deutschen Solidarit?tsnetzes von EHL macht Mut auf mehr.
Ein Bericht ?ber die Solidarit?tswoche ist in spanischer Sprache auf der Webseite von Askapena zu finden. Im Anschluss an den Bericht geben Bilder einen kleinen Eindruck der Aktionen in den verschiedenen L?ndern: EHL Solidarit?tswoche 2009
(Erstver?ffentlichung: Indymedia, 22.2.2009)